Norwegen. Die Nordlandsbahn bekommt nagelneue Züge mit Triebwagen – aber erst ab 2029. Und im Moment sieht es so aus, als würde sich vorher auch nicht grundlegend etwas ändern an dem Problem, dass es für die normale Bedienung dieser Strecke nicht genügend Loks gibt. Der Plan, die Misere zwischenzeitlich mit einer Leih-Lok zu lösen, ist gerade gescheitert. Darüber berichtete NRK. Immerhin: Ab dem 17. Februar sollen die Tag-Züge zwischen Trondheim und Bodø wieder durchfahren.

Züge ohne Lok im Bahnhof Bodø (Archivfoto)
Zur Erinnerung: Ende Oktober 2024 fuhr ein Zug der Nordlandsbahn bei Finneidfjord in auf das Gleis abgerutschtes Gestein und entgleiste. Die Lok wurde durch die Kollision und die Entgleisung schwer beschädigt, der Lokführer starb. Damit hatte SJ Norge, die die Strecke Trondheim-Bodø zurzeit betreibt, nur noch vier Loks für eine Tag- und eine Nachtverbindung pro Richtung. In der Praxis waren es jedoch lange nur zwei, da alle Loks alt sind und enormen Wartungsbedarf haben. Seit dem Unglück im Oktober ist deshalb kein Nachtzug mehr auf der Strecke gefahren.
Ausschreibung ergab nur alte Loks, die nicht passen

Abtransport eines Wagens vom Unglücksort. Foto Bane Nor
Eigentümer der Loks ist die staatliche Norske Tog, die sie an die jeweiligen Streckenbetreiber verleiht. Norske Tog hat sogar schon komplett neue Züge bestellt, die aber erst ab 2029 kommen und deshalb dem aktuellen Mangel nicht abhelfen. Nachdem sich das Problem im Herbst zuspitzte, hatte Norske Tog eine Leih-Lok ausgeschrieben. Die einzige Anforderung, so berichtet es ein Vertreter der Gesellschaft gegenüber NRK: Dass die Lok bereit sei für den Einsatz mit den existierenden Wagen. Was sie angeboten bekamen, waren aber Güterloks, noch älter als die, die jetzt schon im Einsatz sind, und die erst noch hätten umgebaut werden müssen. Norske Tog will nun weiter direkt nach geeigneten Loks suchen.
Durchgehender Verkehr Trondheim und Bodø tagsüber in Sicht
Einen kleinen Lichtblick gibt es: Eine dritte Lok kommt aus der Wartung zurück, und ab dem 17. Februar soll der Zug dann zumindest tagsüber wieder zwischen Trondheim und Bodø durchfahren. Bisher war aus organisatorischen Gründen eine Teilstrecke von Bussen bedient worden, damit die verbliebenen Loks ausreichend gewartet werden konnten.
Dovrebahn bis Mitte April mit Lücke
Ein ganz anderes Problem hat SJ Norge auf der Dovrebahn (Oslo-Trondheim): Dort war, wie berichtet, bei einem Unwetter mit Hochwasser und Eisgang die Otta-Brücke beschädigt worden. Nach jetzigem Stand können darüber erst ab Mitte April wieder Züge rollen. Ein Teil der Verbindungen, darunter die Nachtzüge, sind komplett eingestellt, auf den anderen gilt auf dem Abschnitt Dombås – Vinstra/Ringebu Schienenersatzverkehr. Mehr Infos dazu bei SJ Nord.
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