Leihmutterstuten zur Rettung des Färöerpferdes?

Färöer. Können dänische Islandpferd-Stuten als Leihmütter das Überleben des Färöerpferdes retten? Schon länger wird nach Möglichkeiten gesucht, den Bestand dieser Pferderasse zu vergrößern, der heute nur noch aus rund 90 Tieren besteht. Dazu gab es bisher unter anderem rechtliche Hindernisse – die Zucht in Dänemark, begonnen durch Pferde-Leihmütter, würde sie umschiffen. Darüber berichteten RÚV und KVF.

Färöerpferd

Das Färöerpferd auf der Briefmarke. Quelle gemeinfrei

Färöerpferde haben vieles mit Islandpferden gemeinsam. Sie sind ebenso perfekt an das raue Klima angepasst, sind allerdings noch ein Stück kleiner. Unter den rund 90 Tieren sind nur 25 Stuten. Und nur drei Fohlen wurden in diesem Jahr geboren. In manchen vergangenen Jahren waren es noch weniger.

Leider gebe es auf den Färöer nicht ausreichend Interessenten für diese Rasse, schreibt der Zuchtverband Felagið Føroysk Ross – und ein Export solcher Fohlen an ausländische Käufer ist aktuell rechtlich nicht möglich. Nur mit einer größeren Menge Tiere ließe sich aber ein ausreichender Genpool erhalten. Dass das Färöerpferd eine eigene Rasse ist, wurde durch Genanalysen festgestellt, das Islandpferd ist der engste Verwandte.

Export als Embryo

Anders als auf Island dürfen allerdings Pferde auf die Färöer-Inseln importiert werden, und es gibt dort auch größere Rassen wie Islandpferde und das Norwegische Fjordpferd. Da es aktuell keine Aussichten darauf gibt, dass sich das Exportverbot für das Färöerpferd schnell ändert, hat der Zuchtverband folgenden Plan: Zehn Islandstuten aus Dänemark sollen vorübergehend auf die Färöer gebracht werden. Dort sollen ihnen die Embryos eingesetzt werden, die zuvor durch die Paarung von Färöerstuten und -hengsten entstanden sind. Die in Dänemark registrierten Stuten würden wieder ausreisen und im nächsten Jahr Färöerpferde gebären. Diese könnten die Basis bilden für einen Zuchtstamm außerhalb der Färöer, der früher oder später auch von Vorteil für den Bestand auf den Inseln wäre.

Anonymer Spender für Zuchtprojekt

Die „Leihmutter-Methode“ wäre mit Aufwand und Kosten verbunden, und es ist aktuell nicht klar, inwieweit dänische Islandpferdezüchter bereit sind, ihre Stuten dafür zur Verfügung zu stellen. Es gibt allerdings einen bisher anonymen Spender, der das Projekt finanzieren würde – und es soll ein Dokumentarfilm darüber gedreht werden. Der färöische Zuchtverband arbeitet außerdem weiter an einer Gesetzesänderung zugunsten des Pferdeexports.

Früherer Artikel zum Thema:

Färöer-Pferd vor dem Aussterben?

 

Dieser Beitrag wurde unter Biologie, Dänemark, Färöer veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert