Kiruna-Stadtumzug: Wie lange hält die alte E 10 noch?

Kiruna. Der Bau der neuen E 10-Trasse in Kiruna hat begonnen – und offenbar keineswegs zu früh. Auf der alten E 10 mussten gerade Schäden ausgebessert werden, die sehr wahrscheinlich von Bodenbewegungen durch den Bergbau stammen. Sie sollte eigentlich noch benutzt werden, bis die neue Trasse im Herbst 2019 fertig ist.

Kiruna

Kirunas altes Rathaus innen.

Wer noch das alte Stadtzentrum von Kiruna erleben will, hat nicht mehr viel Zeit. Der „Stadtumzug“, notwendig, weil der Boden aufgrund des Bergbaus unter dem alten Zentrum nicht mehr sicher ist, wird in den nächsten Monaten sehr konkret.  Im Herbst wird die Verwaltung in das neue Rathaus umziehen. Das alte wird dann nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich sein und vermutlich im Frühjahr abgerissen werden. Bis zur Schließung ist dort noch eine Ausstellung über das „Stadshuset“ selbst zu sehen – das „Iglu in Ziegel“, das „Wohnzimmer der Bewohner Kirunas“. Man findet dort auch ein Modell der Stadt. Noch ist das Rathaus unter der Woche täglich von 7.30 bis 17 Uhr geöffnet.

Dass der Umzug keineswegs zu früh kommt, zeigt sich im ganzen Umfeld. Die Brücke zur Grube, die sich nebenan befand, wurde schon vor vier Jahren abgerissen. Der „Gruvvägen“ bietet jetzt nur noch die Aussicht darauf, aber keinen Weg mehr dorthin. Auf dem verbliebenen Stück Straße, das nun nicht mehr befahren wird, sind die Sprünge deutlich zu sehen.

E 10

Die neue E 10 wird hier angekündigt – sie geht teilweise durch ein Naherholungsgebiet.

Zwischen dem Rathaus und der abgezäunten Einsturzzone  verläuft auch noch die alte E 10 -Trasse, auf der man bisher noch die Stadt durchquert, wenn man aus Richtung Luleå kommt und weiter nach Abisko oder Narvik will. Auf Höhe des Bolagshotellets, nicht allzu weit vom Rathaus entfernt, war ein Teil der Straße über vier Metern vor kurzem abgesackt – darüber berichtete NSD. Das Loch ist inzwischen wieder gefüllt worden, die Straße ist wieder befahrbar.  Die Verkehrsbehörde (Trafikverket) und der Bergbaukonzern LKAB wollen nun aber noch genauere Untersuchungen vornehmen. Eigentlich war vorgesehen, dass die alte Straße noch so lange benutzt werden kann, bis die neue Ende 2019 fertig ist. Laut NSD soll im August eine neue Bewertung dazu vorgenommen werden. Die Bodenbewegungen werden seit Jahren über diverse Messpunkte überwacht.

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