Island: Riesige Eishöhle im Langjökull entdeckt

Island. Wenn im Herbst die Gletscher aufhören zu schmelzen, suchen Tourguides dort nach neuen Eishöhlen. Die von Amazing Tours und Sleipnir Tours waren diesmal besonders erfolgreich und fanden eine riesige Höhle im Gletscher Langjökull. Sie ist allerdings nicht einfach zu erreichen. Darüber berichtete mbl.is und Iceland Monitor.

Eishöhle

Eishöhle (Symbolbild, nicht die beschriebene Höhle). Foto Pixabay

Für Jón Kristinn Jónsson, Mitinhaber und Geschäftsführer von Amazing Tours, ist es die größte, die er in den vergangenen zwölf Jahren zu Gesicht bekommen hat. Man geht zuerst durch eine Art Gang und erreicht dann die Höhle. Diese ist so groß, dass Stirnlampen darin nicht ausreichen, etwa 40×60 Meter und noch mehr in der tieferen Ebene. Beeindruckend seien auch die Farben des Eises. In den vergangenen Wochen wurde die Höhle mit einigen Maßnahmen gesichert und Licht installiert. Inzwischen wurden die ersten Touristengruppen dorthin geführt. Um dorthin zu kommen, kann man entweder eine Schneemobiltour oder eine Tour mit dem achträdrigen Gletscherbus buchen.

Eishöhlen verändern sich

Eishöhlen sind natürliche Gebilde und verändern sich im Laufe der Zeit durch die Bewegungen des Gletschers und Schmelzprozesse. Im Sommerhalbjahr sind sie aufgrund des Schmelzwassers und der Einsturzgefahr nicht zugänglich. Jón Kristinn Jónsson hofft, dass die große Höhle drei Jahre hält, aber eine Garantie dafür gibt es nicht.

Diese Eishöhle gehört niemandem und ist theoretisch für jeden zugänglich, der sie findet. Der Weg ist allerdings nicht einfach und es reiche nicht, einen guten Geländewagen zu haben, so Jón Kristinn Jónsson. Der Eingang liege auf 800 Metern Höhe, sie hätten lange nach einem sicheren Weg gesucht, um Touristen dort hinführen zu können. Von Touren auf eigene Faust rät er deshalb nachdrücklich ab.

Nie ohne Ortskundige in Eishöhlen gehen

Alle, die nicht absolut ortskundig und Gletscherexperten sind, tun gut daran, diesem Rat zu folgen. Nicht umsonst gibt es Listen wie „Dinge, die dich auf Island umbringen können„. „In Gletscherspalten fallen“ und „in instabilen Eishöhlen stecken bleiben“ stehen auch auf solchen Listen, zusammen mit dem isländischen Wetter und Reynisfjara. 

Eishöhlen können auf Island meist von Mitte Oktober bis Anfang April besucht werden. Zahlreiche Touranbieter haben Eishöhlen im Programm, in den verschiedenen Gletschern.

Früherer Artikel zum Thema: Islands Gletscher weiter auf dem Rückzug

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