Heute wählen die Färinger vorzeitig ihr neues Parlament

Färöer. Vor vier Wochen zerbrach die färöische Regierung. Nur kurz nach der vorzeitigen Wahl zum dänischen Folketing sind die Färinger wieder an die Urne gerufen, diesmal, um vorzeitig über ihr eigenes Parlament, das Løgting, zu entscheiden.

Flagge Færøer

Merkið, die Flagge der Färöer. Foto Arne List , CC BY-SA 2.0

Die Vorgeschichte: Die Regierung von Bárður á Steig Nielsen (Sambandsflokkurin, sozialliberal) hatte ihr Amt im September 2019 nach der jüngsten regulären Løgting-Wahl angetreten und bestand aus drei Parteien. Neben Sambandsflokkurin waren dies die konservative Fólkaflokkurin und die christliche Miðflokkurin. Den ersten Knacks bekam das Bündnis vor einem Jahr, als Abweichler aus zwei Regierungsparteien einem Gesetzesvorschlag der Opposition zum Durchbruch verhalfen. In diesem ging es um die Elternrechte von Frauenpaaren. Die christlich-konservative Miðflokkurin erwog damals erstmals, auszusteigen, denn sie ist explizit gegen mehr Rechte für gleichgeschlechtliche Paare und hat überhaupt ein Problem mit Homosexualität. Als Miðflokkurin-Minister Jenis av Rana versuchte, der Umsetzung von Rechten der Mit-Mütter entgegenzuwirken – konkret ging es um die Eintragung ins Kirchenbuch – wurde er von Bárður á Steig Nielsen entlassen. Zuvor hatte Jenis av Rana, Außenminister, bereits die mögliche Kooperation mit dem dänischen Ministerpräsidentenkandidaten Søren Pape Poulsen abgelehnt, da dieser homosexuell sei. Das hatte für Schlagzeilen gesorgt.

Nach dem Rauswurf Jenis av Ranas war seine Partei aus der Regierung ausgetreten. Damit fehlten Bárður á Steig Nielsen die notwendigen zwei Stimmen für eine Mehrheit. Deshalb hatte er Neuwahlen ausgerufen.

Nach den Umfragen könnte es einen Regierungswechsel geben.

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