Für reiche Touristen: Glasiglus am Nordpol

Spitzbergen/Nordpol. Haben Sie 100.000 Dollar übrig und Lust auf den Nordpol? Der finnische Arktisreisen-Veranstalter Luxury Action Oy will im April 2020 erstmals beheizte Glasiglus für Touristen auf einer Eisscholle dort aufstellen. Darüber berichtete Washington Post.

Nordpol

Eis am Nordpol. Foto NOAA

Luxury Action betreibt ein exklusives Wilderness Lodge in Finnisch Lappland, das zwar abgelegen ist, aber mit allem Komfort. Außerdem bietet das Unternehmen von Gründer Janne Honkanen maßgeschneiderte Arktisreisen mit Freiluftaktivitäten an. Zu Washington Post sagte er, die Gäste der Lodge in Finnisch Lappland hätten Interesse daran gezeigt, noch mehr über die Arktis zu erfahren. Die beheizten Glasiglus sind in arktischem Klima getestet und sollen dem Gast den perfekten Rundum-Blick auf den Sternenhimmel und das Nordlicht ermöglichen. Die drei- bis fünftägige Reise soll auf Spitzbergen starten. Vermutlich wird der Gast nur eine Nacht wirklich am Pol verbringen. Damit wären dies mobilen Glasiglus das definitiv nördlichste Hotel der Welt. Ansonsten sollen die Glasiglus auf Spitzbergen stehen. 

Logistik unklar

Weder in der Washington Post noch auf der Seite des Unternehmens selbst wird näher auf die Logistik eingegangen. Der Unternehmer selbst behauptet, die Tour sei nachhaltig, was der dazu interviewte Arktisforscher bezweifelt. Positiv findet er lediglich, dass durch solche Reisen tatsächlich das Interesse am Schicksal der Region steigt. Erinnert man sich an die aufwendige Logistik des russischen Eiscamps Barneo, wüsste man schon gerne Genaueres. Vermutlich setzt Honkanen rein auf Helikopter von Spitzbergen aus.

Das Angebot wird es nur im April geben, da dann die härtesten Wintermonate schon vorbei sind, das Eis aber noch hält.

Kein Nordlicht mehr am Dach der Welt

Wer von sich sagen kann, dass er auf dem Nordpol war, gehört definitiv einem exklusiven Club an, und es ist auch ganz sicher ein Erlebnis – wenn auch zu einem hohen Preis, nicht nur finanziell. Nordlichter dürfte man auf Spitzbergen und anderen Orten etwas weiter südlich aber besser sehen. Der Nordpol liegt nämlich jenseits dieses aktiven Gürtels, außerdem  dürfte es dort im April auch schon zu hell sein.

Hier eine Twitter-Meldung dazu mit Bildern, die eher nach Finnland aussehen.

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