Erfolgreiche Kartoffelernte in Südgrönland

Grönland. Die Kartoffelernte in Südgrönland war in diesem Jahr sehr erfolgreich: Mehr als 100 Tonnen konnten die Landwirte an den Großhändler Neqi liefern. Von Vorteil war dafür das warme Sommerwetter und die neue Bewässerung. Darüber berichtete KNR.

Kartoffeln

Kartoffeln, allerdings nicht grönländischer Herkunft.

Der Kartoffelanbau ist ein vergleichsweise junger Zweig der grönländischen Landwirtschaft, der erst mit dem wärmeren Klima und längeren Vegetationsperioden möglich wurde. Die Ergebnisse sind bisher sehr unterschiedlich. Von der Ernte 2017 mussten 40 Tonnen weggeworfen werden, weil keiner sie kaufen wollte. Die Qualität war zu schlecht, was nicht zuletzt an einer mangelhaften Lagerung lag. Seitdem wurde in bessere Sortier- und Lagermöglichkeiten investiert. Zudem stellt Neqi höhere Ansprüche an die Qualität. Der Sommer 2018 war zu nass. Da betrug die an Neqi abgelieferte Ernte nur 60 Tonnen. Der von KNR interviewte Kartoffelanbauer erklärte, diesmal habe er sie an einem trockeneren Ort eingesetzt.  Der vergangene Sommer war für südgrönländische Verhältnisse warm und trocken. Hilfreich sei die Bewässerungsanlage gewesen. Neqi A/S ist eigentlich eine Schlachterei, und die südgrönländischen Kartoffelbauern sind eigentlich Schafzüchter. Beide Seiten haben dazugelernt. Die längeren Vegetationsperioden begünstigen auch die Schafzucht.

Grönländische Erdbakterien verhindern Schimmelbildung

Gegenüber Importkartoffeln haben grönländische einen Vorteil: Sie können giftfrei angebaut werden – grönländische Erdbakterien verhindern beispielsweise Schimmelbildung. Lebensmittelforscher versuchen, aus diesem Mechanismus zu lernen. Für eine Selbstversorgung auf der Insel reicht es aber noch lange nicht: Grönland importiert jährlich 1500 Tonnen Kartoffeln. Die Wetterschwankungen von Jahr zu Jahr werden auch in Zukunft für wechselhafte Kartoffelernte sorgen. Da der Anbau in Grönland bisher in sehr begrenztem Rahmen stattfindet, ist er auch nicht so stark mit Maschinen auf Effektivität getrimmt wie in Ländern mit günstigeren klimatischen Bedingungen.

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