Vassijaure (Schweden). Das alte Jahr endet mit einer schlechten Nachricht für das schwedische Bergbauunternehmen LKAB und für alle, die in nächster Zeit die Bahnstrecke zwischen Kiruna und Narvik nutzen wollten: Die Reparatur nach der Entgleisung eines Erzzugs am 17. Dezember wird dauern – voraussichtlich bis Ende Januar.
Zwei Wochen nach dem Unglück bei Vassijaure sind die Reparaturarbeiten voll in Gang. Der zerstörte Schneetunnel ist abgerissen, der Erzzug entfernt, und die ersten paar Tausend neuen Bahnschwellen schon verlegt. Laut Trafikverket müssen 15 Kilometer Bahnstrecke erneuert werden, inklusive 25 000 neuer Bahnschwellen, entsprechend Gleise, Weichen und Oberleitung. Dies alles im tiefsten Winter, bei gelegentlich Schneesturm und Temperaturen, die nächste Woche auch unter -30 Grad fallen sollen.
Eingleisige Strecke – nichts geht mehr Richtung Narvik
Da die Strecke dort eingleisig ist, können nun weder Erz, Lebensmittel oder Passagiere Richtung Narvik transportiert werden. Das war ärgerlich im Falle der Weihnachtspost für Nordnorwegen, die nicht rechtzeitig ankam, das zwingt die Fahrgäste zwischen Kiruna und Narvik in den Schienenersatzverkehr. Für LKAB wird es außerdem teuer: Das Lager in Narvik sei inzwischen leer, die erzwungene Lieferpause koste 100 000 SEK am Tag, so eine Vertreterin des Unternehmens zu SVT. Doch es wird weiter Erz abgebaut und Pellets produziert, nun wachsen die Lager in Kiruna und Svappavaara. Ein alternativer Abtransport über den Ostseehafen Luleå kommt nicht infrage, denn die ebenfalls eingleisige Strecke hat keine Kapazitäten mehr über die Erzzüge hinaus, die dort ohnehin schon fahren.
Ursache noch nicht klar
Die Ursache für die Entgleisung ist noch nicht klar. Vertreter der schwedischen Havariekommission waren vor Ort, um sich die Schäden anzusehen. Sie haben sich außerdem einige gewichtige Teile zur näheren Untersuchung mitgenommen: das Radpaar, das vermutlich als erstes entgleist ist, und ein paar Schienenstücke. „Es werden ein paar Tonnen“, so der Ermittler zum SVT-Reporter.
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