Schweden. Mit dem Zug von Stockholm nach Narvik – das ist normalerweise eine Fahrt von rund 19 Stunden. Mit dem„Vildmarkståget“ dauert es deutlich länger, hier ist der Weg das Ziel. Dieses Angebot, eine Kooperation von Inlandsbanan und dem Eisenbahnmuseum in Gävle, gibt es zurzeit auch nur ein Mal im Jahr. Gerade ist der „Wildmarkszug“ wieder unterwegs.
Vildmarkståget mit Dampflok. Foto Henrik Reuterdahl
Die schwedische Inlandsbahn führt der Länge nach von Süden nach Norden, von Kristinehamn/Mora nach Gällivare. Man kann die ganze Strecke in zwei Tagen zurücklegen, mit planmäßigen Zwischenstopps und Übernachtung in Östersund. „Vildmarkståget“ nutzt einen Teil diese Strecke auf dem Hinweg nach Narvik, fährt aber mit den Erste-Klasse-Wagen des Eisenbahnmuseums aus den 40ern, 50ern und 60ern inklusive Speisewagen. Der Zug wird gezogen von Loks aus verschiedenen Zeitperioden. Bei der Etappe von Östersund nach Vilhelmina war es auch diesmal eine Dampflok – ein Trainspotter ließ SVT eine aktuelle Aufnahme zukommen.
In acht Tagen von Stockholm nach Narvik und zurück
Mit dem Wildmarkszug dauert die Reise von Stockholm nach Narvik fünf Tage, nachts wird in Hotels geschlafen. Optischer Höhepunkt dürfte die Strecke über die Berge und hinunter nach Narvik sein – mit der der Rückweg dann auch beginnt. Zurück nach Stockholm geht es dann über die Erzbahn und die Stammstrecke an der Küste in drei Tagen.
Die einzelnen Etappen in diesem Jahr:
Stockholm – Östersund (Sonderzug des Eisenbahnmuseums)
Östersund – Vilhelmina (Sonderzug auf der Strecke der Inlandsbahn)
Vilhelmina – Arvidsjaur (Sonderzug auf der Strecke der Inlandsbahn)
Arvidsjaur – Gällivare (Sonderzug auf der Strecke der Inlandsbahn)
Gällivare – Narvik (Vy, Strecke der Erzbahn, Malmbanan/Ofotbanen)
Narvik – Kiruna (Vy, in Abisko Umstieg in Sonderzug)
Kiruna – Örnsköldsvik (Sonderzug des Eisenbahnmuseums)
Örnsköldsvik – Stockholm (Sonderzug des Eisenbahnmuseums)
Bahnreise als Zeitreise – in doppelter Hinsicht
Einer der Wagen des Eisenbahnmuseums. Foto Mikael Dunker
Die Wagen des Eisenbahnmuseums machen diese Tour zu einer Zeitreise mehrere Jahrzehnte zurück. Aber auch in Bezug auf die Jahreszeiten ist eine solche Strecke im langgezogenen Schweden eine Art Zeitreise, wenn auch nur um ein paar Wochen. Der Wildmarkzug wurde in der Vergangenheit schon zu verschiedenen Jahreszeiten und mit verschiedenen Start-und Zielbahnhöfen angeboten. Auf einer Frühjahrstour wie der, die gerade läuft, kommt man ins noch ziemlich winterlich verschneite Fjäll und fährt auf dem Rückweg wieder in den Frühling hinein. Bei einer Herbsttour gibt es gen Norden immer mehr bunter Laub, auch wenn in Stockholm noch alles grün ist.
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