Bodø (Norwegen). Seit Jahren steht die Turisthytte auf dem Rønvikfjell in Bodø leer und verkommt. Ein Investor möchte dort nun ein achtstöckiges Hotel hinsetzen. Die Stadt hat den Plan genehmigt. Darüber berichtete NRK.
Einst war die Turisthytte ein beliebtes Ziel der Ausflügler aus Bodø sowie der Touristen. Von der oberen Etage hat man einen guten Blick auf die Stadt und die Umgebung – wenn es nicht allzu wolkig ist, bis zu den Lofoten. Zum eigentlichen Gipfel des Rønvikfjell ist es dann nicht mehr weit. Heute gilt das Gebäude nur noch als Schandfleck, nicht nur der Zahn der Zeit, sondern auch Vandalismus haben Spuren hinterlassen. 2010 wurde es sogar im Wettbewerb zu Norwegens hässlichstem Gebäude nominiert. Norwegens „Hotelkönig“ Arthur Buchardt hält die Lage für „die beste in Nordnorwegen“und schlug der Stadt einen „Signalbau“ vor: Ein achtstöckiges Hotel mit 250 bis 300 Zimmern, Konferenzräumen sowie Gastronomie mit Aussicht. Zu seinen Bedingungen gehörte allerdings, dass die Straße so ausgebaut wird, dass auch Busse bis zum zukünftigen Hotel fahren können.
Rønvikfjell: Beliebter Aussichtspunkt
Das Rønvikfjell ist schon heute kein einsamer Ort. Ausflügler und Camper fahren die schmale, gewundene Straße hinauf und parken dort, laut NRK 1200 am Tag. Man kann die Aussicht bewundern, zur richtigen Zeit auch die Mitternachtssonne, oder zum nächsten Gipfel Keiservarden mit noch mehr Aussicht wandern. Ein Hotel und Gastronomie würden noch mehr Besucher dorthin locken. Das wäre nicht nur nervig für die Anwohner, sondern würde auch das Risiko erhöhen. Kritiker des Vorhabens bemängeln dies – ebenso wie das Gebäude selbst und die „Privatisierung“ dieses Ortes.
Die Kommune hat dem Plan mehrheitlich grünes Licht gegeben, will aber gleichzeitig dafür sorgen, dass der Verkehr von Privatautos sich in Grenzen hält. So soll beispielsweise eine Buslinie dort hinauf gelegt werden. Reisende, die ohne Auto nach Bodø gekommen sind, werden dies zu schätzen wissen.
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