Island. Eine Gesetzesänderung auf Island wird künftig die Vermietung von Wohnraum über Airbnb stärker beschränken. Ziel ist, zu verhindern, dass noch mehr Wohnungen statt an Einheimische gewinnbringender an Touristen vermietet werden. Denn im Stadtgebiet ist die Wohnungsnot groß. Darüber berichteten unter anderem mbl.is und Iceland Review.
Privatleute, die Zimmer oder ihre ganze Wohnung in Reykjavík zeitweise über Airbnb vermieten, dürfen dies auch weiterhin tun – aber nur 90 Tage im Jahr und nur für maximal 2 Millionen ISK (etwa 13 300 Euro). „Damit ist es nicht mehr möglich, eine Wohnimmobilie im Stadtgebiet zu kaufen und sie über die 90-Tage-Regel hinaus kommerziell als Unterkunft zu betreiben, wie es im Stadtzentrum geschehen ist, wo sogar ganze Wohnblöcke in Hotels umgewandelt worden sind“, wird Kultus- und Wirtschaftsministerin Lilja Alfreðsdóttir in der Pressemitteilung zitiert.
Wer im Stadtgebiet kommerziell an Touristen vermieten will, muss sich dafür für Gewerbe zugelassene Immobilien zulegen. Die Beschränkung gilt nicht in den ländlichen Gebieten Islands.
Vorteile und Nachteile von Airbnb
Bei Touristen ist Airbnb äußerst beliebt, doch was für sie eine preiswerte Unterkunft ist, macht das Leben für die Einheimischen vor Ort teurer. Denn mit der kurzfristigen Vermietung an Touristen lässt sich mehr Geld verdienen als mit gewöhnlichen Monatsmieten, und der Wohnraum wird knapp. Dieses Schicksal teilt Reykjavík mit anderen bei Touristen beliebten Städten.
Hilfe für die Einwohner von Grindavík
Im Großraum Reykjavík kommt aktuell noch dazu, dass viele Einwohner von Grindavík dort eine neue Bleibe suchen – nicht mehr nur vorübergehend, sondern dauerhaft. Der Fischerort mit 3600 Einwohnern war am 10. November evakuiert worden. Er ist durch Erdbeben und Vulkanausbruch schwer zerstört und die Gefahr dauert an. Die vom Staat gegründete Immobiliengesellschaft þórkatla kauft nun ihre alten Immobilien auf. Die Besitzer erhalten noch 95 Prozent des Wertes, der in der Feuerversicherung angegeben ist. Die Beshränkung von Airbnb ist auch ein Puzzleteil in den Bemühungen, Menschen aus Grindavík einen Neustart zu ermöglichen.
Islandbilder aus ländlichen Gebieten gibt es aktuell in der neuen Galerie