Norwegen/Schweden. Die Reaktivierungspläne für die alte Kupfer- und Zinkgrube Joma bei Røyrvik im Trøndelag können fortgeführt werden. Das entschied nun das norwegische Kommunal- und Distriktsministerium. Eine Entscheidung der Regierung war notwendig geworden, weil der norwegische Sameting gegen die Bebauungspläne Widerspruch eingelegt hatte. Die Reaktivierung der Grube in Joma ist zentraler Bestandteil der Pläne von Bluelake Mineral, die auch zwei Vorkommen auf der schwedischen Seite der Grenze, am Stekenjokk, umfasst. Es berichteten NRK und SVT.
Bluelake Mineral ist ein schwedisches Unternehmen mit Tochtergesellschaften für die einzelnen Projekte – Joma Gruver AS für die Reaktivierung der norwegischen Grube und Vilhelmina Mineral AB für die geplanten Aktivitäten am Stekenjokk. Die norwegische Kupfer- und Zinkgrube am Austre Hudningsvatn war von 1972 bis 1998 aktiv. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Kupfer und der Erwartung, dass der Preis dafür weiter steigen wird, sind die noch vorhandenen Metalle im Boden wieder interessant.
Schlecht für die Rentierhaltung, aber Arbeitsplätze für die Kommune
Dass die Reaktivierung der Grube negative Auswirkungen auf die örtliche Rentierhalterkooperative haben wird, erkannte auch das Ministerium an. Tjåehkere sijte nutzt sowohl Weideflächen (Frühjahr bis Herbst) als auch Zugkorridore in diesem Gebiet. Die Grubenbetreiber werden verpflichtet, die Auswirkungen durch Maßnahmen zu mindern. Der Abbau soll unter Tage stattfinden. Zum Abbau gehört auch eine Abraumdeponie, die allerdings nicht dauerhaft sein soll, mit dem Abraum sollen später die alten Schächte gefüllt werden. Die abgebauten Metalle sollen auch vor Ort angereichert werden, bevor sie per LKW zum Hafen gebracht und per Schiff zu den Empfängern transportiert werden. Die Grube soll lohnenswerte Metalle für 15-20 Jahre Betrieb haben und 100-150 Arbeitsplätze in Røyrvik schaffen. Deshalb ist die Kommune dafür – und hofft auf Steuereinnahmen.
Möglicher Produktionsstart 2030
Damit die Grube wirklich starten kann, muss Bluelake Mineral noch eine Folgenabschätzung mit Blick auf die Rentierhaltung erstellen und ebenso eine für die Umweltauswirkungen, es ist eine eigene Umweltgenehmigung erforderlich. Dann muss noch die Betriebsgenehmigung beantragt werden. Der Geschäftsführer rechnet mit einem Start 2030.
Ein Plan in Schweden genehmigt, einer nicht
Die geplanten Aktivitäten bei Røyrvik sind zentral für Bluelake Minerals Pläne. Zum Gesamtpaket gehören aber auch noch zwei Vorkommen auf der schwedischen Seite: Die alte Kupfer-, Zink- und Silber-Grube am Stekenjokk und das Vorkommen Levi in der Nähe. Hier hat Bluelake Mineral seine Pläne schon deutlich geändert, um eine Akzeptanz zu finden – so soll beispielsweise nur im Winter abgebaut werden, wenn keine Rentiere in der Nähe sind. Die abgebauten Metalle sollen dann zum Anreicherungswerk in Norwegen gebracht werden, was bedeuten würde, dass der Weg auch im Winter geräumt werden müsste. Bisher ist diese hoch gelegene Straße, auch als „Vildmarksvägen“ bekannt, nur im Sommer befahrbar. Für Levi hat das Unternehmen eine Bearbeitungsgenehmigung erhalten, nicht aber für die alte Grube – weshalb es nun gegen den Beschluss in Schweden klagt.
Frühere Artikel zum Thema:



