Dänemark und Grönland einig bei Investitionen zu Bereitschaft

Grönland. Im Februar 2021 gab Dänemark eine große Investition in die Bereitschaft und Verteidigung bekannt – den Arktischen Kapazitätspakt. Über die für Grönland geplanten Maßnahmen wurde man sich jedoch bisher nicht einig. Die neue grönländische Regierungskoalition hat nun den Weg frei gemacht – unter anderem für eine Ausbildung im Bereich „Bereitschaft“ direkt in Grönland. Darüber berichteten Sermitsiaq und KNR.

Arktisk Kommando

Das Arktische Kommando in Nuuk. Foto Thomas Christiansen

Bei den geplanten Investitionen in Grönland handelt es sich vor allem um Instrumente zur Überwachung: Drohnen, zwei neue Küstenradare und Satellitenkommunikation. Aus dem Paket soll aber auch ein Ausbildungsgang finanziert werden, der Grönländern im eigenen Land den Einstieg in Berufe zur Bereitschaft oder Verteidigung eröffnet. Dieser soll ab 2023 in Kangerlussuaq stattfinden, fünf Monate dauern und Basisfertigkeiten in Erster Hilfe, Hilfe bei Naturkatastrophen sowie den Umgang mit Waffen vermitteln. Ein dreimonatiges Praktikum anschließend ist ebenfalls möglich, zum Beispiel beim Arktischen Kommando. Die Teilnehmer werden in dieser Zeit auch bezahlt.

Grönländer und Färinger müssen keinen Wehrdienst leisten. Es steht ihnen allerdings offen, sich freiwillig bei den dänischen Streitkräften zu melden. Dann finden Ausbildung und Dienst allerdings in Dänemark statt.

Neue Koalition ermöglicht Einigung

Der arktische Kapazitätspakt umfasst verschiedene Maßnahmen für umgerechnet rund 200 Millionen Euro. Über die konkrete Umsetzung dieses Kapazitätspaktes in Grönland gab es lange keine Einigung. Der frühere Naleraq-Minister Pele Broberg hatte die Maßnahmen beispielsweise aufgrund ihres militärischen Charakters abgelehnt. Naleraq ist jedoch nicht mehr Regierungspartner. Vor kurzem einigte sich die größte Fraktion, die linke Inuit Ataqatigiit (IA) mit den sozialdemokratischen Siumut. Vivian Motzfeldt von Siumut, Ministerin für Auslandsangelegenheiten, Handel und Wirtschaft, unterzeichnete das Abkommen mit dem dänischen Verteidigungsminister Morten Bødskov. Laut KNR verwies Motzfeldt dabei auch auf den Krieg in der Ukraine.

Zum Kapazitätspakt gehört auch ein neues Radar auf den Färöer. Darum gab es eine Diskussion, auch dieses Projekt bekommt voraussichtlich grünes Licht und ein entsprechendes Abkommen könnte am 9. Juni unterschrieben werden.

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