Schweden. Wer zurzeit mit der Bahn in Schweden nördlich von Sundsvall reisen will, muss mit Verspätungen rechnen – noch mindestens fünf Wochen lang. Ursache sind Fehler im Signalsystem, die dazu führen, dass sich die Schranken an Bahnübergängen möglicherweise nicht schließen. Der Fehler trat nach einem Update auf. Betroffen ist die Strecke zwischen Sundsvall und Umeå. Darüber berichteten SVT und järnvägar nu.
Auf der Strecke zwischen Sundsvall und Kramfors wurde Ende Juli ein Update des europäischen Zugleitsystems ERTMS vorgenommen, das in Schweden zuerst auf dieser Strecke getestet wird. Das Resultat war nicht wie erwünscht: Es zeigte sich, dass in manchen Fällen die Lichtsignale und Schranken an den Bahnübergängen nicht ausgelöst wurden, wenn sich ein Zug näherte. Einige Tage lang wurde der Zugverkehr auf dieser Strecke völlig gestoppt, dann durften zumindest einige rollen, die aber an den rund 25 Bahnübergängen langsam fahren müssen. Das führt zu Verspätungen. Das gilt für Regionalzüge, Schnellzüge und auch für die Nachtzüge von Vy und SJ, die diese Strecke passieren.
Frust vor Ort
Fahrgäste, lokale Politiker und Vertreter von Norrtåg, den Regionalzügen, äußerten sich gegenüber SVT verärgert. „Die Norrlandsreisenden bezahlen für die Tests von Trafikverket“ (der Verkehrsbehörde), so der Norrtåg-Geschäftsführer Joakim Berg, der die Tests gerne anderswo sähe.
EU-Beschluss
Die Verkehrsbehörde verweist darauf, dass die Einführung von ERTMS (European Rail Traffic Management System) von der EU beschlossen worden sei. Laut SVT ist man „verwundert“ über den Fehler. Die Beseitigung des Fehlers wird voraussichtlich noch fünf Wochen dauern.
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