Haparanda (Schweden). In der Vergangenheit wurden auf dem Grundstück zwischen dem Reisezentrum und der finnischen Grenze nur Luftschlösser gebaut – de facto blieb „Gropen“ ein unansehnliches, wassergefülltes Loch mit Betonpfeilern. Vergangenes Jahr kaufte die Kommune Haparanda das Grundstück zurück. Nun gibt es sehr handfeste Pläne einer Einrichtung, die Bedarf dafür hat: der schwedische Zoll. Darüber berichtete SVT.
Seit Schweden und Finnland 1995 gemeinsam der EU beitraten, gibt es nur noch sporadisch Kontrollen an der 555 Kilometer langen gemeinsamen Landgrenze, die hauptsächlich entlang der Flüsse Tornio, Muonio und Könkämä verläuft. Der Grenzübergang ist deshalb fast überall an/auf einer Brücke. Am häufigsten genutzt wird der zwischen Haparanda und Tornio – von Menschen, auf den beiden Seiten des Flusses leben, aber auch, weil es der südlichste Punkt ist, an dem man keine Fähre braucht. Hier mündet die E4 aus Schweden auf die E8 durch Finnland. Sie wird inzwischen auch vermehrt von kriminellen Netzwerken genutzt, um Geld, Drogen und Waffen zwischen den Ländern zu schmuggeln.
Drogen, Geld, Waffen
Während der finnische Zoll seine Anlagen auch nach dem EU-Beitritt behalten hat, gibt es auf der schwedischen Seite nur noch einen Parkplatz für Kontrollen. Soll ein Fahrzeug gründlicher untersucht werden, muss es in eine Fahrzeughalle, die weiter entfernt ist. Das soll sich ändern: Gropen, Haparandas bekannteste Baugrube, soll aufgeschüttet und darauf eine Anlage mit Fahrzeughalle für den schwedischen Zoll gebaut werden. Die Stelle sei perfekt und damit werde die Arbeit des Zolls effektiver, so ein Vertreter des Zolls zu SVT.
Plan noch nicht endgültig beschlossen
„Was mit „Gropen“ passiert, ist ohne Zweifel die Frage, die mir am häufigsten gestellt wird“, so Haparandas Kommunalrätin Nina Waara zu SVT. Die endgültigen Beschlüsse dazu sind noch nicht gefallen, aber es wird daran gearbeitet. Von der finnischen Seite, so berichtet Waara, sei Haparanda bereits Füllmasse angeboten worden.
Bleibt noch Platz für einen Park?
Auf der Wunschliste der Einwohner in Haparanda und Tornio stand eigentlich ein Park. Da noch keine Pläne vorliegen, ist noch nicht klar, wie viel Platz der Zoll tatsächlich braucht. Geht man von der Anlage des finnischen Zolls aus, dürfte auch noch Platz für einen Park übrig bleiben.
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