Neue Landhebung: Ausbruchserie auf Reykjanes nicht am Ende

Reykjanes (Island). Der jüngste Vulkanausbruch auf Island ist nun schon wieder mehr als zwei Wochen her. Verglichen mit den früheren aus dieser Serie war er ungewöhnlich. Klar ist inzwischen: Es strömt schon wieder neues Magma in die Magmakammer unter dem Messpunkt Svartsengi. Darüber berichteten RÚV und der Wetterdienst Veðurstofa.

Neue Gefahrenkarte für Reykjanes. Quelle Veðurstofa Íslands

Die jüngsten vulkanischen Aktivitäten auf Reykjanes waren stärker unter der Oberfläche als darüber. Während die Eruption am 1. April die geringste Lavamenge der ganzen Serie produzierte, war das meiste Magma in einen 20 Kilometer langen Tunnel geflossen, der sich unter heftigen Erdbeben gebildet hatte. Diese Erdbeben haben zwar an Intensität und Frequenz abgenommen, aber der Wetterdienst verzeichnet immer noch eine geringe seismische Aktivität entlang des Tunnels.

Sieben Eruptionen und drei Intrusionen

Deutlich zu messen ist auch die erneute Landhebung unter dem Messpunkt Svartsengi. In der ersten Woche nach Ende der Eruption hob sich das Land besonders stark, mehr als das vergangene Mal. Inzwischen geht es etwas langsamer, aber stetig weiter. Diese Landhebung beruht darauf, dass Magma aus tieferen Schichten der Erde in eine Magmakammer unter Svartsengi fließt und sich dort sammelt. Seit dem November 2023 gab es sieben Eruptionen und drei Magmaintrusionen (Magmaflüsse unter der Oberfläche). Dabei richtete die erste im November 2023 Richtung Grindavík besonders viel Schaden an. Der jüngst gebildete Tunnel ist mit 20 Kilometern allerdings sogar noch länger.

Gefahrenkarte mit neuer Optik

Weil die Phasen zwischen den einzelnen Ausbrüchen zuletzt immer länger wurden, hatten Wissenschaftler sogar schon ein Ende dieser Serie vermutet. Danach sieht es im Moment nicht aus, nachdem erneut Magma in die Kammer einströmt.  Der Wetterdienst hat nun die übliche Gefahrenkarte in einer neuen Optik verfasst, die andere Farben hat und ein größeres Gebiet umfasst.

Früherer Artikel zum Thema:

Ausbruch bei Grindavík vorbei – aber 20 Kilometer Magmatunnel

 

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