Neue dänische Nerzzucht mit Tieren aus Island?

Dänemark/Island/Finnland. Vor zwei Jahren wurde Nerzzucht in Dänemark  vorübergehend verboten – und die Umstände dieses Verbots hatten weitreichende Folgen. Das Verbot läuft nun aus, und einige dänische Züchter wollen neu starten. Die neuen Tiere wollen sie unter anderem in Island, Norwegen und Finnland kaufen. Darüber berichtete DR.

Nerz

Nerz. Foto Skeeze/Pixabay

Die Nerzzucht war einmal eine riesige Industrie in Dänemark, mit rund 1200 Züchtern und großen Anlagen. Bis sich die Nerze mit Corona infizierten und im Umfeld von Zuchtanlagen neue Virusmutationen auftraten. Die meisten Züchter haben nach der dramatischen Nerztötung diese Branche verlassen und einem entsprechenden Erstattungsmodell zugestimmt. Nur 14 haben laut DR ein Modell gewählt, nach dem sie lediglich eine Pause einlegen. Die Nerzzucht ist ab Jahreswechsel wieder erlaubt, es gelten allerdings neue Auflagen dafür. So sollen unter anderem alle importierten Nerze auf Corona getestet werden, die Mitarbeiter müssen beim Umgang mit den Tieren Maske tragen und ihre Kleidung danach komplett wechseln.

Isländische Nerze besonders interessant für dänische Züchter

Laut DR sehen sich einige Züchter nun nach neuen Tieren um, um eine neue Zucht zu starten. 10 000 Nerze sollen nach Silvester importiert werden. Da die kleine isländische Nerzzucht aus Tieren aufgebaut wurde, die aus Dänemark stammen, gilt Island für dänische Züchter als erste Adresse. 2000 Nerze sollen allein aus Island kommen, der Rest aus Norwegen, Spanien, Polen und Finnland. Es sind allerdings noch nicht alle Fragen dazu geklärt, zum Beispiel, wer die Tests bezahlen muss.

Negative Haltung gegenüber Pelzzucht wächst

In vielen Ländern ist Nerzzucht bereits verboten, in anderen ist sie aufgrund der hohen Auflagen unattraktiv. Die Coronazeit hat die negative Haltung gegenüber der Pelzbranche weiter verstärkt, auch dort, wo sie noch ein größerer Faktor war, zum Beispiel in Finnland. Nach einer aktuellen Umfrage, die eine Tierschutzorganisation in Auftrag gegeben hat, wollen 80 Prozent der Finnen, dass es nicht so weitergeht wie bisher. Für finnische Pelztierzüchter kommt dazu, dass der Markt für ihre Produkte eingebrochen ist. So hat das Auktionshaus Saga Furs seine Dezemberauktion in Vantaa eingestellt, weil die Aussichten schlecht sind: Sowohl China als auch Russland waren bisher wichtige Märkte. Bei China sind jedoch die Covid-Auflagen ein Problem, und gegenüber Russland gelten Sanktionen aufgrund des Krieges in der Ukraine.

Früherer Artikel zum Thema Nerz:

Finnland: Impfstoff für Nerze jetzt zugelassen

Dieser Beitrag wurde unter Dänemark, Finnland, Island, Wirtschaft veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert