Lawinenwetter in Ostisland und Nordnorwegen – vier Tote

Island/Norwegen. Zwei Tiefdruckgebiete, eine Wirkung: Auf Island herrscht an der Ostküste weiter extreme Lawinengefahr, jetzt verstärkt durch Regen. In Nordnorwegen  schneit und bläst es, und am höchsten ist die Lawinengefahr  in Nord-Troms, Lyngen und West-Finnmark. Bergpässe sind geschlossen, in besonders gefährdeten Gebieten sind Menschen evakuiert worden. Update 20 Uhr: Insgesamt vier Personen sind heute in Nordnorwegen durch Lawinen umgekommen.

Ostisland

Drohnenbild der Rettungsmannschaft Gerpi vom Weg der Lawinen in Neskaupstaður und den Schutzanlagen, via Veðurstofa Íslands

Am Montag waren in Neskaupstaður und  Seyðisfjörður Lawinen abgegangen. An der isländischen Ostküste ist es nun wärmer geworden. Zunächst schneite es noch viel, es wird aber Regen erwartet. Gewarnt wird nun sowohl vor Schnee- als auch vor Schneematschlawinen. Evakuierungen gelten aktuell für Neskaupstaður, Seyðisfjörður, Eskifjörður, Stöðvarfjörður und Fáskrúðsfjörður. Insgesamt handel es sich um mehrere Hundert Personen. Die Straßen in die Orte sind größtenteils gesperrt, es sind auch schon wieder Lawinen abgegangen. Ein Lawinenexperte sagte zu RÚV, die aktuellen Evakuierungen seien die umfangreichsten, die in diesen Orten seit 1995 stattgefunden hätten, und in Neskaupstaður die schlimmste Lawinenserie seit 1974. Damals kamen in Neskaupstaður 12 Menschen um. Inzwischen gibt es dort umfangreiche Schutzmaßnahmen gegen Lawinen, aber noch nicht überall.

Nordnorwegen

Warnung vor Lawinen Nordnorwegen

Viel Schnee und Lawinengefahr in Nordnorwegen. Quelle: varsom.no

Es hat massiv geschneit, was sich auch noch fortsetzt. Innerhalb von 24 Stunden fielen an manchen Orten bis zu 60 Zentimeter Schnee. Seit gestern gilt in Nord-Troms, Lyngen und Ost-Finnmark die Lawinen-Gefahrenstufe 4. In der Kommune Tromsø wurden deshalb Teile von besonders gefährdeten Ortschaften im Umland von Tromsø evakuiert: Oldervik, Breivikeidet und Vasstrand, insgesamt 22 Personen, berichtet NRK. Aufgrund der Prognose wird damit gerechnet, dass sie mindestens 48 Stunden nicht nach Hause können. Rund 200 Haushalte auf Kvaløya haben keinen Strom mehr. Zahlreiche Straßen und Pässe sind gesperrt, darunter die E6 über Kvænangsfjellet, Fähren fahren nicht. Nach zwei Lawinen ist auch die Straße nach Hammerfest gesperrt.

Update 20 Uhr: Drei Lawinen in Nordnorwegen hatten tödliche Folgen, berichtet NRK. In Lyngen wurde eine fünfköpfige Touristengruppe aus Italien erfasst. Einer starb dabei, einer wurde schwer verletzt, die anderen kamen glimpflich davon. Auf Reinøya, Kommune Karlsøy, starben zwei Personen in einer Lawine, als ein Hof getroffen wurde. Das Dorf Grøtnesdalen wird evakuiert. In Storslett/Nordreisa wurde eine sechsköpfige Gruppe Touristen erfasst, eine Person starb dabei.

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Island: In drei Orten Evakuierungen wegen Lawinen

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