Island. Mit ihrem Wikinger-Schlachtruf brachten isländischen Fußballfans 2016 eine neue Feierkultur in die internationalen Turniere mit – zur Freude vieler Zuschauer . Um diesen Ruf, ob man ihn nun Huh! oder Hu! schreibt, gab es nun einen Rechte-Streit auf Island: Ein Zeichner hatte T-Shirts mit diesem Motiv verkauft – ein anderer Isländer hatte sich die Marke Huh! für Kleidung und Getränke patentieren lassen. Darüber berichtete unter anderem RÚV.
Der auf Island bekannte Zeichner Hugleikur Dagsson hatte nach dem überraschenden isländischen Fußball-Erfolg bei der Europameisterschaft 2016 ein T-Shirt gestaltet: Ein Fußballfan im Island-Trikot, der „Hu!“ ruft. Die Isländer nennen die Choreografie „Vikingaklappið“. Er vertrieb das T-Shirt über seinen Webshop dagsson.com.
Vor Kurzem bekam der Zeichner nun Post von einem gewissen Gunnar Þór Andrésson, der mit ihm sprechen wollte: Gunnar Þór hatte sich nämlich die Rechte am „Huh!“ für Kleidung und alkoholische Getränke 2016 beim isländischen Patentamt eintragen lassen. Die T-Shirts dürften nicht verkauft werden, man könne aber auch verhandeln. Hugleikur Dagsson war empört und schrieb darüber auf Facebook: „How the Grinch stole Vikingaklappið„. Zum einen habe er nicht gewusst, dass man diesen Soundeffekt besitzen könne. Er meinte außerdem, der Ruf sei eigentlich aus Schottland geklaut. Außerdem stehe auf seinem Shirt Hu! und nicht Huh!. Viele Medien griffen diese Geschichte auf.
Hälfte des Shirt-Erlöses jetzt für die Krebshilfe
Ob die Hu!-Shirts des Zeichners überhaupt unter das entsprechende Patent gefallen wären, ist nicht geklärt. Die öffentliche Meinung war auf der Seite des Zeichners. Hugleikur Dagsson erklärte auf Facebook, er werde die Shirts weiter verkaufen, solange er könne, und von jedem Verkauf die Hälfte an die Krebshilfe (Krabbameinsfélagið) spenden.
Rechte-Inhaber Gunnar Þór Andrésson sorgte nun für ein Ende der Diskussion: Er schrieb an RÚV, er sei beschimpft und bedroht worden. Seine eigenen Pläne mit der Marke, an denen er gearbeitet habe, werde er so nun nicht umsetzen können. Er verzichtete aber auf weitere Schritte gegen Hugleikur Dagsson und lobte diesen dafür, dass er nun die Hälfte der Einnahmen spende: So habe die Sache wenigstens zu etwas Gutem geführt.
Für die Krebshilfe könnte dies sogar sehr nützlich sein: Islands Auftritt bei der WM in Russland steht schließlich noch bevor.