Oulunsalo/Hailuoto (Finnland). Nur noch bis 2026 kann man mit einer der gelben Fähren von Oulunsalo auf die Insel Hailuoto fahren. Dann nämlich soll die feste Straßenverbindung fertig sein. Nach Jahren der Planung haben in diesem Sommer die Arbeiten begonnen. Bauherr ist die finnische Verkehrsbehörde Väylävirasto.
Dammabschnitt der zukünftigen Verbindung nach Hailuoto. Foto Väylävirasto
Rund 1000 Leute leben auf der Insel Hailuoto, der größten Insel in der Bottenwiek. Sie ist rund 50 Kilometer entfernt von Oulu. Um auf die Insel zu kommen – oder davon weg – muss man bisher die kostenlose Fähre zwischen Hailuoto und Oulunsalo nehmen, die etwa 25 Minuten lang fährt. Reisende und Pendler müssen sich also nach dem Fahrplan richten. Schon lange war deshalb eine feste Verbindung in Planung, die den Inselbewohnern mehr Flexibilität bieten soll – und die Kosten für die Fähre einspart. Die Entfernung zwischen dem Fähranleger von Oulunsalo und dem Inselanleger beträgt 8,4 Kilometer.
Ein Damm und zwei Brücken
Seit diesem Sommer ist diese Verbindung nun im Bau. Es handelt sich dabei um einen befahrbaren Damm mit zwei Brücken. Die Riuttu-Brücke, die näher an Oulunsalo liegt, wird 737 Meter lang und hat eine Durchfahrtshöhe von fünf Metern. Darunter kann der Wasseraustausch zwischen den Seiten stattfinden und niedrigere Boote können passieren. Die Huikku-Brücke wird näher an der Insel liegen, 767 Meter lang sein und eine Durchfahrtshöhe von 18 Metern haben. Hier können auch höhere Schiffe passieren. Zwischen den Brücken, ungefähr in der Mitte der Strecke, soll ein Rastplatz angelegt werden. Die Kosten für das Projekt werden mit 121 Millionen Euro angegeben.
Inzwischen sind vor Ort schon drei Kilometer Damm ab Oulunsalo entstanden. Insgesamt werden für den Damm 1,3 Millionen Kubikmeter Steine als Füllmasse benötigt. Eine Arbeitsbrücke ist im Einsatz, von der aus die Fundamente für die Brückenpfeiler gegossen werden.
Monitoring der Natur
Der Damm und die Brücken werden das Strömungsverhalten des Wassers beeinflussen und Auswirkungen auf die Natur vor Ort haben. Laut der Verkehrsbehörde wurde dies bei der Planung so weit wie möglich berücksichtigt. Im Zuge des Projekts soll ein Umweltmonitoring durchgeführt werden, bei dem sowohl das Verhalten des Wassers als auch Fische, Vögel und Vegetation beobachtet wird.
Die Insel Hailuoto entstand aus drei Sandbänken, die durch die Landhebung zusammenwuchsen. Mehr zum Thema: Hailuoto
