Finnland/Schweden. Woher weiß man, dass es sich langsam lohnt, im Wald nach den Beeren zu sehen? In Finnland dürfte das der Zeitpunkt sein, wenn die guten Ratschläge der Polizei kommen, wie man sich möglichst nicht im Wald verläuft und was man macht, falls es doch passiert. Außerdem gibt es Beeren-Prognosen.
Erste Blaubeeren 2023, Piteå
Zumindest südlich des Polarkreises sind jetzt schon die ersten reifen Blaubeeren zu finden, mit denen Wanderer sich ihre Vitamindosis aufbessern können. Für größere Mengen muss man noch etwas Geduld aufbringen. Nördlich des Polarkreises dürfte es erst Ende Juli soweit sein, das gilt auch für die Moltebeeren. Das Jedermannsrecht erlaubt es, dass man sich im Wald frei bewegen und die leckeren Beeren pflücken darf. Es ist noch nicht klar, wie gut dieses Beerenjahr wird. So war es in Nordschweden zuletzt sehr trocken, was Blaubeeren klein hält, nächste Woche soll es aber regnen.
- Blaubeer-Prognosen für Finnland: https://mustikkaan.fi/
- Blaubeer-Prognosen für Schweden: https://www.barpris.se/nar-mognar-arets-blabar-sasongen-2023/
Die Kunst der Orientierung
Geschichten über verirrte Beerenpflücker gibt es jedes Jahr, vor allem in Finnland. Mit den Augen auf dem Boden ist die Richtung schnell verloren, und nicht immer ist die Sonne zu sehen. Angelehnt an die Empfehlungen der finnischen Polizei:
- Jemandem Bescheid sagen, dass und wo man unterwegs sein wird, und wann man voraussichtlich wieder zurück ist.
- Handy voll aufladen, unterwegs Batterie sparen.
- Nicht allein auf das Handy verlassen, auch Karte und Kompass dabei haben (und lesen können).
- Öfter ausruhen, um besser Orientierung zu behalten, genug Wasser und Proviant dabei haben. Wenn der Proviant nicht reicht, notfalls die Beeren essen.
- Genug Kleidung und Mückenschutz dabei haben – auch für den Fall, dass die Tour länger ausfällt als geplant. Eine Rettungsdecke wiegt nicht viel, hält aber warm.
- Auffällige Kleidung, damit einen andere im Notfall sehen.
- Im Notfall direkt 112 anrufen. Sowohl in Finnland als auch in Schweden gibt es außerdem „112-Apps“, über die bei einem Notruf auch die Position abgelesen/gesendet werden kann.
