Landmannalaugar (Island). Im Sommer wurde im beliebten Naturbad Landmannalaugar eine neue Badeplattform installiert sowie Wände zum Aufhänger der Kleidung. Diese Neuerung gefiel nicht allen Besuchern. Jetzt urteilte der Berufungsausschuss: Die Genehmigung für die Konstruktion wurde auf Basis der falschen Rechtsgrundlage erteilt. Unklar ist nun, was daraus folgt. Darüber berichtete RÚV.
Das Natur-Thermalbad in Landmannalaugar im Naturreservat Fjallabak liegt landschaftlich sehr schön, ist aber nicht gerade ein Geheimtip: Täglich seien es 2-3000 Personen, die dorthin kämen, so ein Wachmann zu RÚV. Die Kommune Rangárþing ytra genehmigte deshalb dem Bau einer neuen hölzernen Badeplattform mit Einstieg von 25 Quadratmetern sowie Stellwände zum Aufhängen der Kleidung, um den Bedürfnissen der Gäste entgegenzukommen. Die Konstruktion fiel deutlich größer und höher aus als die alte. Ein Teil der Besucher wusste das zu schätzen – andere fanden, die Anlage passe dort nicht hin und störe die Aussicht, wie RÚV berichtet. Dort sind auch aktuelle Bilder zu sehen. Beim Bau waren Fahrzeuge außerdem außerhalb des Weges gefahren, was normalerweise nicht erlaubt ist.
Auch eine Badeplattform ist ein „Bauwerk“
Es gibt noch mehr Ärger: Nachdem die Organisation Náttúrugrið dagegen geklagt hatte, befasste sich der Berufungsausschuss mit dem Thema. Und kam zu dem Schluss, dass die Genehmigung auf einer falschen rechtlichen Grundlage beruhte. Auch eine Holzplattform von 25 Quadratmetern sei ein „Bauwerk“ und müsse das entsprechende Verfahren durchlaufen. Aktuell ist noch unklar, welche Folgen diese Entscheidung nach sich zieht.
Außer dem Bad, das der Gegend seinen Namen gab, hat Landmannalaugar auch bildschöne Wandermöglichkeiten zu bieten – sie führen durch die farbenfrohen Rhyolithberge. Dort beginnt auch der Wanderweg „Laugavegur“, der nach Þórsmörk führt und weiter nach Skógar und zum Wasserfall Skógafoss. Bisher sind die Angebote in Landmannalaugar eher einfach, es gibt einen Campingplatz. Doch die Badeplattform ist nur der Anfang: Es soll ein Servicegebäude mit Restaurant geben, und ein von Menschen gestaltetes Bad.
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