Tromsø (Norwegen). Autofahren im Zentrum von Tromsø kostet jetzt „bompenger“. Mit dem Erlös aus der Maut sollen Verkehrsprojekte bezahlt werden – vor allem aber die Zahl der Autos auf Tromsøya begrenzt werden. Wer nicht auf das Auto verzichten kann oder will, kann mit einer „AutoPASS“-Registrierung zumindest Rabatte nutzen.
Reisende müssen in Norwegen mit zwei Arten von Maut rechnen. Zum einen werden die teuren Tunnel-und Brückenbauten von überregionalen Straßen damit refinanziert – zum Beispiel die Hålogaland-Brücke bei Narvik. Die andere Art von bompenger (bom-der Schlagbaum, penger-Geld) wird von den Kommunen beschlossen und soll den Autoverkehr in den Innenstädten beschränken. Nicht nur große Städte wie Oslo, Bergen und Stavanger nutzen dieses Steuerungsinstrument, sondern beispielsweise auch Bodø – und jetzt auch Tromsø. Für Urlauber ist es die unerwartete Rechnung, die kommt, wenn man schon längst wieder zu Hause ist.
Alle Fahrten nach und auf Tromsøya gebührenpflichtig
Die Maut ist einer der Schlüsselfaktoren zum norwegischen E-Auto-Boom – für diese sind die Gebühren nämlich günstiger, teilweise fallen/fielen sie sogar ganz weg. „Bompenger“ ist erwartungsgemäß bei vielen Autofahrern höchst unbeliebt und immer wieder ein politisches Streitthema. In einigen Orten bildeten sich Anti-Maut-Parteien, so auch in Tromsø. Diese erhielt bei der Kommunalwahl 2019 vier Sitze im Lokalparlament. Doch die Maut-Befürworter haben die Mehrheit, und das Vorhaben wurde umgesetzt. Gebührenpflichtig sind nun im Prinzip alle Fahrten ins Zentrum und auf der zentralen Insel Tromsøya. Auf Tromsøya gibt es mehrere Zonen, die jeweils überwacht werden. Wie NRK berichtet, hat sich das Verkehrsverhalten bereits geändert.
Billiger mit AutoPASS
Die Überwachungsstationen zählen jede Passage. Ohne einen AutoPASS-Vertrag kostet eine Passage für ein Benzin-, Diesel oder Hybridauto 14 NOK, in der Rush hour 42 NOK. Mit AutoPASS-Vertrag und dem entsprechenden Chip reduziert sich die Maut auf 11,20 NOK/Rush hour 33,60NOK. Mit AutoPASS lassen sich auch Vergünstigungen in Anspruch nehmen wie die 1-Stunden-Regel (nur eine Passage in der Stunde muss bezahlt werden) oder die monatliche Obergrenze von 80 Passagen. Das AutoPASS-System für die Überlandstraßen ist auch für die Mautsysteme der Kommunen nutzbar. Personen mit eingeschränkter Mobilität können eine Ausnahmeregelung beantragen.
(Preise aktualisiert Juni 2024)
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