Trondheim (Norwegen). Vor gut drei Wochen fuhr ein Containerschiff bei Trondheim frontal gegen Land. Was weltweit für Kopfschütteln sorgte, hat nun für einen Haushalt auf der Landspitze Byneset ernsthafte Konsequenzen: Diese Küste enthält viel Quickton, und durch den Aufprall wurden auf dem Grundstück Erdrutsche ausgelöst. Noch immer darf die Familie nicht in ihr Haus zurückkehren. Darüber berichtete NRK.

Auch nachdem das Schiff wieder abgezogen ist, bleiben die Schäden an Land – am schwersten für den Anwohner auf der linken Seite des Schiffes.. Foto Forsvaret/Kystvakten
Das betroffene Haus ist nicht das, das den Schiffsbug im Garten hatte – dort gab es zwar auch Schäden, aber der Untergrund ist anders, und sie sind weniger bedrohlich. Massiv beeinträchtigt ist jedoch der Nachbar daneben, bei dem durch die Erdrutsche eine keilförmige Bucht entstanden ist, die dem Haus nahe kommt. Zwar sollen Geologen der Meinung sein, dass das Haus an sich nicht gefährdet sei, so heißt es bei NRK. Doch es sollten zunächst Sicherungsarbeiten durchgeführt werden, bevor die dreiköpfige Familie wieder zurückkehren könne.
Wer bezahlt die Sicherungsmaßnahmen?
Hier stellt sich die Frage der Finanzierung. Die Kommune Trondheim ist der Meinung, dass dafür die Reederei aufkommen muss. Diese hält sich bisher bedeckt, es läuft ein Verfahren gegen zwei Personen an Bord. Auch die Sicherungsarbeiten selbst werden noch Zeit in Anspruch nehmen. Es könne Monate dauern, so ein Vertreter der Kommune.
Alarmsystem auf der Brücke war ausgeschaltet
Zwei Personen sind wegen des Unglücks angeklagt: der Wachhabende, der eingeschlafen war und deshalb das Schiff nicht in den Hafen lenkte, und der Kapitän. Die Ermittlungen der Seefahrtsbehörde hatten ergeben, dass das automatische Alarmsystem, das genau solche Unglücke verhindern soll, wenn eine Person allein auf der Brücke ist, ausgeschaltet war. Das Schiff befindet sich aktuell auf einer Werft, wo die Schäden durch die Grundberührung repariert werden.
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