Warmer Oktober: Temperatur-Rekorde und Wassermassen

Norwegen/Schweden/Finnland. Mehr als 20 Grad im Oktober? In Schweden und Finnland fielen gestern Temperaturrekorde bei Sonnenschein. Norwegen hatte zur Warmluft Regen, im Südwesten gab es deshalb massive Probleme durch Hochwasser.

Oktober

Ende eines warmen Oktobertages in Nordschweden.

Noch nie zuvor gab es in Schwedens nördlichster Region mehr als 20 Grad im Oktober – bis gestern. Älvsbyn, auf 65° 41′ Nord, nur 100 Kilometer südlich des Polarkreises, kippte mit 21,6 Grad  den alten Rekord von Piteå von 19 Grad, meldet SVT.  Die Ursache waren vor allem warme südliche Winde, so die Meteorologin bei SVT. Die Sonne hat um diese Zeit keine große Kraft mehr in Nordschweden.  Abends um 20 Uhr, nachdem die Sonne schon längst untergegangen war, war das kleine Vidsel nahe Älvsbyn  beim schwedischen Wetterdienst SMHI mit 18,1 Grad noch Schwedens wärmster Ort.

In ganz Finnland hatte es laut Yle zuvor noch keine Oktobertemperaturen über 20 Grad gegeben – bis gestern. Am wärmsten war es mit 20,9 Grad in Kronoby (Österbotten). Auch Ylivieska, Kuopio und Siikajoki etwas südlich von Oulu knackten die Marke.

Hochwasser

Die vom Hochwasser am stärksten betroffene Region. Karte sel mit stepmap

Warm war es auch an vielen Orten Norwegens, und zwar teilweise sehr plötzlich. Nach einer Winddrehung stieg die Temperatur in Tafjord (Møre og Romsdal) von 10,9 Grad nachts um 2 Uhr auf 25,1 Grad nachts um 3 Uhr, wie Yr berichtet. Die Wärme ließ den Anfang Oktober in höheren Lagen bereits gefallenen Schnee schnell wieder schmelzen. Dazu kamen  heftige Niederschläge  insbesondere im Südwesten. Das führte dazu, dass dort das Wasser in den Flüssen schnell stieg und über die Ufer trat. Wie NRK berichtet, mussten Straßen gesperrt werden, Orte waren von der Umwelt abgeschnitten oder standen komplett unter Wasser. Es gab auch Erdrutsche, die die Straßen versperrten. Teilweise musste man Menschen mit Hubschraubern evakuieren, andere warten auf ein Zurückgehen der Fluten.  Noch bis heute früh galt die höchste Gefahrenstufe Rot  für den inneren Sognefjord und das Otta-Flusssystem. Inzwischen ist das Gebiet auf „Orange“ zurückgestuft. Das gilt auch weiter für den  Rest von Sogn und Fjordane und Hordaland.  Über Nacht hat es wenig geregnet und heute ist auch nicht mehr zu erwarten. Im westlichen Bereich sinken die Wasserstände laut NRK bereits wieder, im Otta-Flussystem in Oppland können sie noch steigen. Die zuständige Behörde bittet weiter darum, Abstand von den Gewässern zu halten.

Update 16.10.: Das Wasser ist gesunken, hat aber große Schäden hinterlassen, unter anderem an der beliebten Straße über das Sognefjell (fylkesvegv 55), meldet NRK.

Dieser Beitrag wurde unter Finnland, Klima, Norwegen, Schweden veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert