Schweden/Finnland. Nach zwei eher kühlen Monaten ist der Frühling im Mai schnell in den hohen Norden gezogen – und er kommt nicht nur mit hohen Temperaturen, sondern auch mit viel Wasser. Für Teile des Torne-Fusses gilt die höchste Warnstufe. Laut SMHI läuft dort ein Frühjahrshochwasser auf, wie es nur alle 50 Jahre vorkommt. Auch andere Flüsse in Nordschweden und Nordfinnland sind über die Ufer getreten. Mit Update 18 Uhr: Die Warnung wurde bis Haparanda ausgeweitet. Neu 21.5.: Video
Hochwasser im Frühling gibt es jedes Jahr nach der Schneeschmelze im Quellgebiet der großen Flüsse. Wie hoch sie ausfällt, hängt davon ab, wie schnell der Schnee schmilzt. In diesem Jahr war es schnell – und dazu kam auch noch Regen. Entsprechend viel Wasser läuft nun in Nordschweden und Nordfinnland Richtung Ostsee. Die rote Warnung, die höchste Stufe, gilt für den Flussabschnitt des Torneälv vom Zusammenfluss mit dem Lainioälv bis nach Pello sowie bei Övertorneå. Das viele Wasser hat auch entsprechend hohe Strömung. Die Straße 99 auf der schwedischen Seite ist zwischen Niskanpää bis Juoksengi wegen Überschwemmung die nächsten Tage gesperrt. Auf der finnischen Seite sind unter anderem Straßen, Geh- und Radwege bei Pello und Ylitornio gesperrt. Auch der Muonio-Fluss hat Straßen unter Wasser gesetzt. Der Höhepunkt des Hochwassers wird an diesem Wochenende erwartet.
Überflutete Straßen und Häuser
Bilder auf den Seiten des schwedischen und finnischen Fernsehens zeigen überflutete Straßen und Häuser die im Wasser stehen. In Kittilä, wo der Ounasjoki in der Vergangenheit viele Schäden angerichtet hat, wurde vor zwei Jahren ein Hochwasserdamm gebaut und Straßen angehoben, und diesmal ist die Lage ruhig. So weit wäre Rovaniemi auch schon gern: Dort haben die Bauarbeiten zum Hochwasserschutz erst begonnen. An vielen Stellen können die Flüsse aber auch über die Ufer treten, ohne Probleme zu bereiten.
Der Mai hat warme Temperaturen gebracht, und dieses Wochenende sollen es teilweise bis zu 20 Grad werden. Schnee gibt es inzwischen nur noch in den Bergen, und das Eis auf der Ostsee ist zum größten Teil verschwunden.
Update 18 Uhr: Der schwedische Wetterdienst stuft die Situationweiter als ernst ein und hat Warnstufe Rot für den Torneälv vom Zusammenfluss mit dem Lainioälv bis zur Mündung in Haparanda gegeben. Mehrere Straßen sind überschwemmt, und es ist aktuell auch nicht möglich, bei Övertorneå/ Ylitornio den Fluss zu queren, berichtet SVT. Damit kein Abwasser in die Häuser rinnt. wurden die Leitungen abgeriegelt.
Auf der finnischen Seite wurde unter anderem ein Teil der E8 bei Ylitornio gesperrt, der Campingplatz vom Pello steht unter Wasser, und viele Häuser hatten Wasser im Keller, berichtet Yle. Das Hochwasser ist das höchste seit mehr als 50 Jahren.
Video von Tarja Kujansuu, gefilmt vom Café in Kukkola auf der finnischen Seite des Torne-Flusses. Normalerweise fließt er nicht direkt unter dem Café vorbei …
#Tornionjoki #torneälven Hochwasser Video Tarja Kujansuu, #Kukkola, #Finnland , Blick nach #Schweden pic.twitter.com/pfJRFgxOyr
— Andrea Seliger (@jenseits66N) May 21, 2023
Fotos aus der Region, allerdings zur Sommerzeit, gibt es aktuell in der Galerie
