Die postglaziale Landhebung gab Norwegens geologisch so dramatischer Geschichte nur den letzten Schliff. Heute ist dort praktisch nichts mehr davon zu merken, doch direkt nach dem Schmelzen des Eises war die Bewegung stärker und ließ auch Teile Norwegens noch ein Stück in die Höhe wachsen. Besonders anschaulich ist das dort zu sehen, wo Menschen schon vor Tausenden von Jahren Markierungen im Fels hinterlassen haben: als Bergkunst in Alta.
Die Felsritzungen in Alta wollen erwandert werden. Das Minimum ist eine Runde von 1,2 Kilometern ab dem Museum, etwas mehr bietet die drei-Kilometer-Tour. Dabei hat man den Altafjord stets im Blick. Die damaligen Menschen standen am Strand, als sie ihre Bilder in Stein verewigten. Heute steht man etwa 25 Höhenmeter über dem Wasser, wenn man die ältesten davon betrachtet. Entdeckt wurden sie in den 1960er – und 70er Jahren. Insgesamt handelt es sich um fünf Gebiete. Das in Hjemmeluft, einem Teil von Alta, wurde für Publikumsverkehr eingerichtet, seit 1985 ist die Bergkunst UNESCO-Weltkulturerbe. Insgesamt handelt es sich um etwa 6000 Figuren, die Bilder sind zwischen 2000 und 7000 Jahre alt. Viele sind rot nachgezeichnet, damit man sie besser sieht. Andere darf man auf dem gereinigten Fels selbst entdecken.
Die Künstler standen am Strand – die Betrachter stehen am Berg
Die Geschichte Nordnorwegens beginnt nicht mit Hurtigruten. Spuren legen nahe, dass sich dort schon vor Tausenden von Jahren Menschen begegneten, sich austauschten und miteinander handelten. Zudem waren die Küsten früher eisfrei als das Inland. Die hinterlassenen Bilder berichten von dem, was ihnen offenbar wichtig war: Tiere und Jagdszenen sind dabei vorherrschend, waren aber auch existenziell für das Überleben. Auch Boote werden immer wieder gezeigt. Der Stil verändert sich im Laufe der Jahrtausende, und dann ist plötzlich Schluss: Man weiß nicht, warum sie damit anfingen, und man weiß nicht, warum sie plötzlich damit aufhörten.
Mehr zum Welterbe in Alta: Internetseite des Museums (Norwegisch/ Englisch)
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