Brand auf der Gasanlage Melkøya vor Hammerfest

Hammerfest (Norwegen). Es ging noch einmal gut aus für die Beschäftigten auf Melkøya, für Equinor und für Hammerfest. Am Montagnachmittag  begann es in einer nicht aktiven Turbine der Gasanlage zu brennen. Doch der Brand konnte im Laufe der Nacht gelöscht werden. Es gab keine Verletzten. Die Anlage ist nun erst einmal stillgelegt.

Melkøya

Melkøya zu besseren Zeiten.

Offene Flammen und Gas sind keine gute Kombination. Auf der Insel Melkøya kommt per Pipeline das Gas aus den Feldern Snøhvit, Albatross und Askeladd an. Dort wird es zu Flüssigerdgas verarbeitet und mit Tankern abtransportiert. Als es am Montagnachmittag in einer Turbine zu brennen anfing, sah man die Rauchwolke auch im nahen Hammerfest – das zeigen die Bilder von NRK. Der Brand wurde von Land und von der Wasserseite aus bekämpft und es gelang, ihn zu löschen. Alles Personal, das nicht gebraucht wurde, wurde evakuiert. Sowohl der Konzernsprecher von Equinor als auch Arbeitnehmervertreter bezeichnen den Zwischenfall als ernst. Es scheint noch völlig unklar, wodurch der Brand entstand. Equinor forscht nun nach der Ursache und nimmt die Schäden auf, die beträchtlich sein dürften – nicht zuletzt durch das Löschen, durch Seewasser auf der Elektrik.

Gasleck erst vor zwei Wochen

Die Anlage auf Melkøya war am Montag gerade erst nach einem Wartungsstopp wieder angefahren worden. Erst vor zwei Wochen hatte es ein Gasleck dort gegeben. Nach einer früheren Recherche von NRK gab es seit der Eröffnung 2007 178 „unerwünschte Vorkommnisse“, darunter 68 Gaslecks, Brände und andere Lecks, das vom 13. September ist noch nicht mitgezählt.

Melkøya vor Hammerfest war Europas erste Produktionsanlage für Flüssiggas. Vor knapp einem Jahr, am 10. Oktober 2019, hatte Betreiber Equinor die 1000ste Lieferung Schiffsladung ab Melkøya/Hammerfest vermeldet. Bis dahin soll die Anlage zwischen 130 und 150 Milliarden NOK seit der Eröffnung verdient haben. (Die Umrechnung in Euro ist hier schwierig, weil der Kurs sich ja in 13 Jahren verändert hat. Aktuell entspricht ein Euro 11 NOK). Wie alle Öl-und Gasunternehmen musste Equinor Verluste aufgrund der geringeren Nachfrage durch die Covid-19-Pandemie verzeichnen. Wann die Anlage auf Melkøya wieder angefahren werden kann, ist unklar.

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